Tim Stephan: Wegen einer Prüfung Triathlet geworden

Vor rund sechs Jahren beschloss Tim Stephan, dass er (Berufs-)Feuerwehrmann werden will. Der mittlerweile 33-Jährige schaute sich im Internet die Vorgaben an, die man bei der Eingangsprüfung bestehen muss. Er las unter anderem von Klimmzügen, von Medizinballweitwürfen und von einem 3000-Meter-Lauf, den man in 15 Minuten absolvieren muss. Tim Stephan probierte die eine oder andere Anforderung aus. Und merkte, dass die sportlichen Aufgaben für ihn eine Herausforderung sind. Für ihn, der in den Jahren zuvor nur sehr, sehr wenig Sport getrieben hatte.

Tim Stephan; AK-Athlet
Nach seinem Entschluss, einen Triathlon absolvieren zu wollen, trat Tim einem Verein bei, dem Triathlon Club Bremen. Nach einem halben Jahr startete er bei seinem ersten Wettkampf, einem Ligarennen. Er war schnellster Athlet seines Vereins. „Das war natürlich ein Ansporn für mich“, sagt Tim.

Vor rund sechs Jahren beschloss Tim Stephan, dass er (Berufs-)Feuerwehrmann werden will. Der mittlerweile 33-Jährige schaute sich im Internet die Vorgaben an, die man bei der Eingangsprüfung bestehen muss. Er las unter anderem von Klimmzügen, von Medizinballweitwürfen und von einem 3000-Meter-Lauf, den man in 15 Minuten absolvieren muss. Tim Stephan probierte die eine oder andere Anforderung aus. Und merkte, dass die sportlichen Aufgaben für ihn eine Herausforderung sind. Für ihn, der in den Jahren zuvor nur sehr, sehr wenig Sport getrieben hatte.

Also begann er mit einem Sportprogramm. Im Garten, im Fitnessstudio und laufend im Wald. Er baute sich sogar die Geräte für die in der Prüfung zu absolvierenden Aufgaben nach, um sich bestmöglich vorzubereiten. Den Test bestand er.

Anschließend suchte er eine neue Aufgabe, eine neue Herausforderung: Er beschloss, einen Marathon zu laufen. Tim trainierte ein paar Monate ohne Plan. Eher nach dem Prinzip, möglichst viel und möglichst schnell laufen werde den größtmöglichen Erfolg bringen – was, wie er sagt, „aus sportlicher Sicht ziemlich dumm war“. Trotzdem finishte er den Marathon, den ersten sportlichen Wettkampf seines Lebens: Und das in einer Zeit von unter vier Stunden. Er definierte gleich ein neues Ziel: einen Triathlon zu absolvieren.

Tim, der Mann, der immer ein Ziel zu brauchen scheint, sagt, er könne gar nicht genau erklären, warum er sich immer wieder neue sportliche Ziele gesetzt habe. „Ich bin damals viel gelaufen und dachte, dann mache ich doch mal einen Marathon. Danach bin ich irgendwie auf Triathlon gekommen. Ich dachte, die Sportarten kannst du alle, also mache ich doch mal einen Triathlon.“

In den ersten rund drei Jahrzehnten seines Lebens war Tim eher das Gegenteil eines leistungsorientiert trainierenden Sportlers. Er machte Sport, aber das nicht regelmäßig. Er war mal bei der DLRG und ging auch laufen. Aber es gab auch Jahre, in denen er sportlich nichts oder fast gar nichts machte. „Im Nachhinein frage ich mich manchmal schon, warum mir Sport damals nicht wichtig war. Ich habe aber zu dem Zeitpunkt nicht gemerkt, dass mir Sport fehlt“, sagt er.

Vermutlich hatte er damals einfach noch nicht den einen Sport für sich entdeckt. „Beim Triathlon war die Leidenschaft von Beginn an da“, sagt Tim und fügt an: „Es war klar, dass Triathlon mein Ding ist. Ich habe ein Faible für alle drei Sportarten. Mit anderen Sportarten konnte ich mich nie zu 100 Prozent anfreunden.“

Nach seinem Entschluss, einen Triathlon absolvieren zu wollen, trat Tim einem Verein bei, dem Triathlon Club Bremen. Nach einem halben Jahr startete er bei seinem ersten Wettkampf, einem Ligarennen. Er war schnellster Athlet seines Vereins. „Das war natürlich ein Ansporn für mich“, sagt Tim.

Tim ist ein ehrgeiziger Mensch. Wenn er etwas macht, dann richtig. Entsprechend wuchsen beim Triathlon seine Ansprüche und Ambitionen. „Ich habe mich von Jahr zu Jahr gesteigert und auch reingesteigert“, sagt Tim. Er fing an, Bücher über Triathlon zu lesen und Videos zu schauen, sich seine eigenen Trainingspläne zu schreiben, kaufte sich besseres, teureres Material, startete von Jahr zu Jahr bei mehr und auch bei höherwertigen Wettkämpfen.

2017 folgte Tims Debüt in der Altersklassen-Nationalmannschaft, bei der WM in Rotterdam (Niederlande) – ein Vereinskollege hatte ihn darauf gebracht. Er fand sofort Gefallen an Starts bei internationalen Meisterschaften, drei weitere sind bisher gefolgt. Tim mag den Austausch mit Menschen aus anderen Nationen („Triathleten ticken alle gleich, egal woher sie stammen“), das Messen mit internationaler Konkurrenz, das Flair dieser „besonderen“ Wettbewerbe. Dreimal hat er bislang eine Top-20-Platzierung nur knapp verpasst. Es bleibt sein großes Ziel für die kommenden Jahre. Wie auch ein erneuter Podestplatz bei Deutschen Meisterschaften. 2019 ist ihm das bei den nationalen Titelkämpfen auf der Sprintdistanz mit Rang drei in der Altersklasse 30-34 bereits einmal gelungen.

Ziele sind also noch einige vorhanden. Tim Stephan hat ja auch erst vor knapp fünf Jahren mit dem Ausdauerdreikampf begonnen. Bleibt die Frage, ob er sich eigentlich manchmal ärgert, seine Leidenschaft nicht früher entdeckt zu haben? „Natürlich denke ich darüber nach. Aber all diese Gedankenspiele sind rein hypothetisch und ich bin mit dem Verlauf meines Lebens zufrieden. Ich glaube auch nicht, dass ich so talentiert bin, dass es für eine Profikarriere gereicht hätte“, sagt Tim Stephan. Aber zum Glück hat es aus seiner Sicht in den vergangenen Jahren sportlich zu mehr als dem Bestehen der Eingangsprüfung bei der Feuerwehr gereicht.

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